Physik
Goethe‘s Dr. Faust, auf der Suche nach der Natur unseres Daseins, hatte sich verzweifelt von der Wissenschaft abgewendet, um sich der Magie und dem Teufel zu verschreiben, „dass er erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Vor knapp 60 Jahren jedoch waren weder Teufel noch Magie im Spiel, sondern eine Reihe kluger Köpfe. In drei zeitgleich im Sommer 1964 erschienenen Publikationen veröffentlichten sechs Wissenschaftler ihre Theorien, warum manche Elementarteilchen eine Masse besitzen und lieferten somit eine Erklärung dafür, was unsere Welt zusammenhält. Demnach beziehen bestimmte zunächst masselose Elementarteilchen, die sogenannten Eichbosonen ihre Masse aus der Wechselwirkung mit einem das gesamte Universum durchziehenden Hintergrundfeld. Dieses Feld sei jedoch nicht direkt zu beobachten, so dass dessen Existent nur indirekt bewiesen werden kann. Die Theorie zur Entstehung der Masse bildeten einen zentralen Baustein für das heute gebräuchliche Standardmodell der Elementarteilchenphysik.