Nach den Sternen greifen
Während das Rennen um den ersten Laser bereits beendet war, ging das um die Eroberung des Weltalls weiter. 1969 erreichten wir erstmals den Mond und Buzz Aldrin und Neil Armstrong von der Apollo 11-Mission hinterließen dort nicht nur ihre Fußabdrücke, sondern auch einen gigantischen Spiegel – einen Laser-Retroreflektor für das sogenannte Lunar Laser Ranging Experiment (LLR). Mit Hilfe des Spiegels sollte im Rahmen des Experiments die Entfernung zwischen Mond und Erde berechnet werden. Der Plan war, die Zeit zu messen, die ein Laserstrahl benötigt, um den Spiegel zu erreichen, reflektiert zu werden und anschließend zur Erde zurück zu gelangen.
Und hier begann auch der nächste Wettkampf: einem Staatsauftrag folgend bildete Korad eine Arbeitsgruppe um dieses Experiment erfolgreich durchzuführen, stand dabei aber in Konkurrenz zu drei weiteren US-amerikanischen Gruppen. Laut Kathleen war es Korad, die für die Mission den K-2600 Rubinlaser für Hochleistungs-Nanopulse entwickelte.
Allerdings gab es nur sehr ungenaue Angaben zur Anlegestelle der Apollo 11, weshalb nicht exakt eingeschätzt werden konnte, wo der Retroreflektor platziert wurde. „Das Problem war, dass keiner wusste, wohin genau der Laser gerichtet werden sollte. Sie probierten deswegen verschiedene Gebiete des Mondes aus, was die NASA sehr unter Druck setzte und sie oft sagten ‘Wir müssen Russland schlagen’ “, berichtet Kathleen. Es war die Zeit des Kalten Krieges und Amerika stand in vielen Punkten in Konkurrenz zur Sowjetunion. Beide Nationen versuchten stets der anderen zuvorzukommen, so auch bei der Eroberung des Weltalls. Das Korad-Team baute seinen Hochleistungs-Rubinlaser im Lick Observatory in San Jose, Kalifornien auf. „Als sie nach dem Reflektor auf dem Mond gesucht haben, konnten sie ein weiteres rotes Licht erkennen. Sie wussten, dass es aus Russland kam“, erzählt Kathleen.
Trotz des Wettstreits und einiger Sabotageversuche auf deren Equipment vonseiten der US-Rivalen, gelang es dem Korad-Team 1969 als erstes die Distanz zwischen dem Mond und der Erde zu messen, welche ca. 380 000 km beträgt.