„Wir alle spürten, wie klein wir sind“
© Fotos: Samsung (Galaxy S22 Ultra)

"Bei der Astrofotografie geht es darum, unsere Existenz in einem sehr großen Maßstab zu verstehen und dieses Verständnis mit Laien zu teilen." - Petr Horálek

Was war Dein bester Fotospot in der Astrofotografie?

Es gibt keinen bestimmten besten Ort auf der Welt. Aber es gibt die besten Momente, die damit verbunden sind. Und ich kann von Glück sagen, dass ich mehrere davon hatte. Natürlich machen die bereits erwähnten Momente auf den Cook-Inseln diesen Ort zu einem der besten in meinem Leben. Nicht, weil der Ort irgendwie anders ist als andere, sondern weil ich die Freiheit gespürt habe und das Universum buchstäblich zum Greifen nah war. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem Strand. Vor Ihnen ist nichts als der Ozean und der Horizont wird plötzlich von einer Linie begrenzt, an der der "Sternenteppich" beginnt. Dort kann man die Zerbrechlichkeit und Einzigartigkeit des Lebens im Universum am besten verstehen. Und das bringt einen dazu, ein Foto zu machen, damit man diese Botschaft, dieses Gefühl oder dieses Vermächtnis teilen kann.

"Ein aufmerksamer Enthusiast kann innerhalb weniger Monate ein guter Astrofotograf werden." - Petr Horálek

Welche Tipps würdest Du angehenden Landschafts-Astrofotografen geben?

Zunächst einmal sollte man die Astrofotografie nicht als einen Job betrachten, mit dem man Geld verdient, oder als eine Tätigkeit, die hauptsächlich mit Technik, Ausrüstung oder IT-Kenntnissen zu tun hat. Bei der Astrofotografie geht es darum, unsere Existenz in einem sehr großen Maßstab zu verstehen und dieses Verständnis mit Laien zu teilen. So auch bei Landschafts-Astrofotografien der ESO-Fotografen. Wir zeigen nicht nur die Schönheit des Himmels oder des Universums. Wir bilden vor allem aus und die Fotos sind unsere Lehrmittel. Anfänger sollten sich zunächst darauf konzentrieren zu lernen, was am Himmel passiert und welche Umstände es möglich machen, das zu sehen oder einzufangen.

Es gibt so viele Dinge, die man am Himmel mit der Kamera einfangen kann. Natürlich muss man auf besondere Bedingungen warten, manchmal sogar ein Leben lang. Einige Phänomene sind sehr kurz, wie die roten Sprites, und andere sind selten, wie Supernovae. Selbst wenn man jeden Teil des Nachthimmels unendlich oft fotografieren würde, hätte man immer noch unendlich viele Möglichkeiten, eine einzigartige Kombination von Phänomenen einzufangen.

Dazu gibt es aber auch viele ernsthafte Umweltprobleme, die man am Himmel dokumentieren kann, insbesondere die Lichtverschmutzung oder problematische Satellitenkonstellationen. All das kann dann als Thema für eine Astrofotografie relevant werden. Nach dem Selbststudium der Astronomie mit Umgebung, kommt schließlich Phase zwei: Wie fotografiert man in der Nacht? Glücklicherweise ist die Technik selbst nicht schwer zu erlernen, denn es gibt viele Anleitungen im Internet. Ein aufmerksamer Enthusiast kann innerhalb weniger Monate ein guter Astrofotograf werden.