Gigantische Auflösung
Die größte Digitalkamera der Welt: Das Rubin-Observatorium in Chile. | © Fotonachweis: Jacqueline Ramseyer Orrell/SLAC National Accelerator Laboratory

Gigantische Auflösung

Das Rubin-Observatorium in Chile.

11. Juli 2025 | von Thorsten Naeser

Astronomen haben erste Aufnahmen des neuen Rubin-Observatoriums in Chile veröffentlicht. Sie stammen von der größten Digitalkamera der Welt, die dort ihren Dienst angetreten hat. Die Kamera verfügt über 3.200 Megapixel Auflösung. Auf den ersten Blick scheinen sich die Bilder kaum von denen anderer Teleskope zu unterscheiden. Doch die Fotos in voller Auflösung demonstrieren die wahre Stärke der gigantischen Kamera. 

Nur ein Schnappschuss der größten Digitalkamera der Welt liefert so viele Pixelinformationen, dass kein einzelner Ultra-HD Fernseher ausreichen würde, um das Bild in voller Größe und voller Auflösung zu zeigen. Soll jeder Pixel eines einzigen Bildes der Riesen-Kamera von einem Pixel des Fernsehers abgebildet werden, so bräuchte es 400 solcher Fernseher, um das Bild in voller Größe zu zeigen. Ein Bild des Vera C. Rubin Observatoriums ist also in etwa so groß, wie ein Basketballfeld, sollte dies flächig mit Ultra-HD Fernsehern gefüllt sein.

Dazu verfügt das Rubin-Observatorium über besondere Schnelligkeit. Sowohl bei der Bewegung der Teleskopschüssel als auch in der Verarbeitung der Daten. Dank der Rechenleistung seiner Computer-Infrastruktur kann die Anlage jede Nacht etwa 20 Terabyte an Daten verarbeiten und dabei bis zu zehn Millionen Veränderungen am Himmel erfassen.

Foto: NSF-DOE Vera C. Rubin Observatory

Besonders beeindruckend sind die Bilder vom jahrelangen Bau des Teleskops. Diese haben die Forscher:innen auf dem flickr Account des SLAC National Accelerator Laboratory veröffentlicht. Sie zeigen wie sorgfältig und sauber hier gearbeitet werden muss, damit man am Ende wirklich gute Bilder aus dem Weltall erhält.

Seinen Namen hat das neue Observatorium übrigens von Vera Rubin, einer 1928 geborenen US-Astronomin und Pionierin der Forschung zu Dunkler Materie. Sie entdeckte Indizien für die Existenz dieser unsichtbaren Materieform, als sie die Rotation von Galaxien untersuchte. Rubin erkannte, dass diese Anomalien auf einen Halo aus Dunkle Materie und deren Schwerkraftwirkung zurückgehen muss.