Ein Bild für die Ewigkeit?

Ein Bild für die Ewigkeit?

31. Januar 2019 | von Thorsten Naeser

Manuel Huber hat mit einem europäischen Schüleraustauschprojekt das PhotonLab besucht. Dabei hat er das Licht eines Femtosekundenlasers fotografiert. Sein Bild hat nun den Weg zur Internationalen Raumstation zurückgelegt.

Das PhotonLab hat sich im Weltraum verewigt. Ein Foto aus dem Schülerlabor hat den Weg zur Internationalen Raumstation ISS gefunden. Aufgenommen hat das Bild der Schüler Manuel Huber. Es zeigt das Licht des Femtosekunden-Lasers, der im PhotonLab steht.

Manuel hatte im Sommer 2018 an dem Wettbewerb „Slices of Life“ des Projekts_4D des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) teilgenommen. Das DLR war gerade dabei einen Datenträger zusammenzustellen, auf dem unser Leben auf der Erde in Alltagsbildern dokumentiert werden sollte. Über Twitter konnte man dem Projekt Bilder zur Verfügung stellen. Rund 2000 Fotos wurden schließlich auf eine CD gebrannt, die, in einer Alukapsel verpackt, von unserem Astronauten Alexander Gerst auf die ISS bei der Horizons-Mission mitgenommen wurde. Die Kapsel, die auch noch viele weitere Gegenstände beinhaltet, soll nun erst in 50 Jahren wieder geöffnet werden. 

„Insgesamt habe ich drei meiner Fotos mit auf die Reise geschickt“, erzählt Manuel Huber. „Zum Thema „Leuchten“ habe ich mich an das spektakuläre Bild erinnert, das ich letztes Jahr im März bei unserem Besuch im PhotonLab mit aufgenommen hatte. Das PhotonLab haben wir im Rahmen eines ERASMUS+-Schulprojekts besucht. Es zeigt das wundervolle, durch den Femtosekundenlaser hervorgerufene Leuchten“, erzählt er weiter. 

Nun überdauert ein Bild aus dem PhotonLab also die nächsten 50 Jahre in einer Zeitkapsel. Die Bilder wurden auf einen speziellen Datenträger gepresst, nämlich eine sogenannte M-Disc im Blu-Ray-Format. Während bei herkömmlichen Speichern wie DVDs, CDs oder USB-Sticks die Gefahr besteht, dass die Daten über die Jahre und Jahrzehnte „verblassen“ und dann eines Tages nicht mehr lesbar sind, ist diese Disc auch über lange Zeiträume gegen dieses „digitale Vergessen“ immun. Um ganz sicher zu gehen, übergibt das DLR außerdem ein Duplikat des Datenträgers an das Haus der Geschichte. Diese „Backup-Version“ wird zusammen mit einem heutigen Abspielgerät eingelagert. Denn es ist ja nicht klar, ob es in 50 Jahren überhaupt noch heutige Abspielgeräte gibt. Zusätzlich wird das Museum die Daten immer wieder auf neue Technologien übertragen, wenn in einigen Jahren oder Jahrzehnten möglicherweise ganz andere technische Verfahren entwickelt sein sollten.

Manuels Fotos auf der M-Disc wird nun die nächsten 50 Jahre nicht mehr angetastet. Am 50. Jahrestag des Starts der Horizons-Mission 2018 darf die Kapsel wieder geöffnet werden: am 6. Juni 2068! Und keiner weiß wie die Welt dann aussehen wird.