Das erste Gesicht des Schülerlabors
Zweimal Theresa Bierling: Heute hält die angehende Medizinerin den ersten Flyer des PhtonLabs wieder in den Händen, wo sie vor acht Jahren als Schülerin das Cover zierte. | © Foto: PhotonLab

Das erste Gesicht des Schülerlabors

21. Oktober 2021 | von Thorsten Nasser

Theresa Bierling ist mit dem Schülerlabor erwachsen geworden. Als das PhotonLab am Max-Planck-Institut für Quantenoptik noch in den Kinderschuhen steckte, besuchte sie es zum ersten Mal als junge Schülerin im Rahmen eines „Girls Day“. Kurz darauf war sie auf dem Cover des allerersten PhotonLab-Flyers.

„Mein Opa hat mich als Teenager für die Physik begeistert,“ erzählt Theresa. „Er war Astrophysiker und hat uns viel über die Sterne und den Weltraum beigebracht.“ Theresas Begeisterung für die Physik hielt fast ihre ganze Schulzeit. In der 11. Klasse war die heute 23-Jährige dann wieder zu Gast im PhotonLab, im Rahmen eines P-Seminars ihrer Schule.

Mit dem PhotonLab ist Theresa auf ganz besondere Weise verbunden. Sie war auf dem Titelfoto des allerersten Flyers, mit dem das Schülerlabor von Dr. Silke Stähler-Schöpf auf sich aufmerksam gemacht hat. Damals war sie gerade mal 14 Jahre alt. Theresa erinnert sich an damals: „Ich war aufgeregt und stolz, als meine Familie und ich den gedruckten Flyer in den Händen hielten. Auch meine Mitschüler fanden das damals ziemlich cool.“

Acht Jahre später ist sie jetzt wieder zu Gast im PhotonLab, wenn auch nur einen Tag. Begeistert schaut sie sich die Bilder von damals an. Zusammen mit einer Gruppe von Mädchen ist sie auf einigen Fotos zu sehen, wie sie in ihrer Gruppe gespannt zuhört, was man mit Licht und Lasertechnologie so alles anstellen kann. Kurz nach diesem ersten Besuch, stand dann das Fotoshooting für das Titelbild des Flyers an. Das Motiv war schon fest geplant: Theresa sollte sich einen Laserstrahl durch ein Prisma ansehen. Zuerst musste die Beleuchtung eingerichtet werden. Das Prisma, das im Vordergrund steht, musste genau vom Laserstrahl getroffen werden und im richtigen Verhältnis zu ihrem Gesicht positioniert werden. Auch der Laserstrahl musste gut sichtbar sein. „Etwa eine Stunde waren wir beschäftigt, bis alles gepasst hat“, erinnert sich Theresa. Mit ihrem Foto auf der vorderen Umschlagseite, war sie die damals die erste Schülerin, die für das PhotonLab Werbung gemacht hat.

Nach der Schule schmiedete Theresa neue Pläne. Sie ging nach Australien und absolvierte dort ein so genanntes „Gap year“. „Ich habe dort an einer Schule gearbeitet“, erzählt sie. „Ich habe mitgeholfen die Experimente für den Science-Unterricht aufzubauen und später den Schülern erklärt, wie die Experimente durchzuführen sind.“ Danach ging es zurück nach Deutschland. Sie wollte Medizin studieren. „Jetzt hat mich die Medizin mehr interessiert als die Physik“, sagt sie. Sie begann ihr Studium in Erlangen und wechselte dann an die Ludwig-Maximilians-Universität nach München. Gerade schreibt sie an ihrer Doktorarbeit über Molekulare Immunologie. „Auch wenn mich die Physik jetzt nicht mehr so reizt, zieht es mich doch immer noch eher in die Wissenschaft“, sagt sie. „Das PhotonLab hat mich damals für die Forschung begeistert und das ist auch so geblieben.“